Freitag, 07.02.2020

Sozialausschuss der Stadt Ahlen tagt im Elisabeth-Tombrock-Haus, drei Wohnbereiche auf Demenz abgestimmt.

Hausleiterin Anne Troester führte mit Worten und Bildern durch das Elisabeth-Tombrock-Haus. Nach der Sitzung stand die Tagespflege mit ihren 16 Plätzen für eine Besichtigung offen.

Einrichtungsleiterin Anne Troester informiert

Ahlen - Obst und Süßes zu Kaffee und Tee: Die Mitglieder des Sozialausschusses fühlten sich nicht erst an ihren Sitzungstischen willkommen, die am Donnerstagnachmittag in der Cafeteria des Elisabeth-Tombrock-Hauses standen. Vorsitzende Manuela Esper schickte ihren ersten Eindruck, den sie schon am Eingang gewonnen hatte, anerkennend in die Runde: „Es ist sehr einladend bei Ihnen. Es ist sehr schön.“

Anne Troester nahm die einleitenden Worte dankend auf. „Wir haben gerne Gäste im Haus.“ Leben im Elisabeth-Tombrock-Haus – das sei Philosophie und gelebter Alltag. Mit Beamer und Bildern führte sie den Fachausschuss durch die Einrichtung, in der aktuell 148 Menschen leben. Ein Sinnesgarten mit Vogelvoliere, ein Teich mit Fischen, Snoezelraum, Wellnessbad, Kapelle, Stadtteilcafé und eine „Gute Stube“ – die ersten Stichworte steigerten das Wohlgefühl der Zuhörenden.

Anne Troester berichtete von den sieben Kernprozessen, die Bewohner bei ihrem „generalstabsmäßigen Einzug“ durchlaufen. Vom Essen, das je nach Wunsch und Wohlbefinden an drei Orten eingenommen werden könne. Sei es im Wohnbereich, im Zimmer oder im Stadtteilcafé. Im Elisabeth-Tombrock-Haus, so die Gastgeberin, seien Bewohner in Bewegung. Sei es beim Kraft- oder Balancetraining, bei Musik, Malen oder Kochen.

Zum Pflegekonzept zähle, dass gesungen, getanzt und auch am Herd gebrutzelt werde. Leitgedanke sei: Pflege auf Augenhöhe. Auch gebe es einen eigenen Frisör mit vier Plätzen im Haus. Der sei immer gut ausgelastet.

Unverzichtbar: 70 Ehrenamtliche unterstützen das Team der Hauptamtlichen – etwa bei Spaziergängen. Troester: „Der Wochenmarkt ist wahnsinnig beliebt bei unseren Leuten. Sie treffen Bekannte und kaufen sich etwas.“

Das Seniorenheim sieht sich der Pflege-Charta verpflichtet, wie Troester betonte. Stichwort: Selbstbestimmung. „Bei uns wird niemand fixiert.“

Ein immer größeres Thema: Demenz. Inzwischen seien drei Wohnbereiche konzeptionell darauf abgestimmt. Hier gelte es: „Fünf Gänge runterschalten, sonst werden die Menschen nicht erreicht.“ Leben bis zum Schluss – das gelte auch für die Sterbebegleitung. Dazu stünden vier ausgebildete Fachkräfte bereit. Troester: „Bei uns bleibt niemand nur im Bett liegen.“ Nach der Sitzung hatte der Sozialausschuss die Gelegenheit, einen Blick in die angegliederte Tagespflege (16 Plätze) zu werfen.

Ahlener Zeitung, 8. Februar 2020