Sonntag, 05.05.2019

FSJ kommt den Jungen und den Alten zugute

Im August dieses Jahres endet es wieder, das Freiwillige Soziale Jahr für 8 junge Leute, die sich entschlossen hatten neue berufliche Wege zu erforschen und dabei auch viel über soziales Engagement in unserer Gesellschaft zu erfahren.

1 Jahr soziales Engagement und Erfahrung: v.l. Kim-Marie Rische , Seda Alaca, Kerem Günöz, Vanessa Sparla, Leiterin Hauswirtschaft Käthe Winkelmann

Ahlen. Im August dieses Jahres endet das Freiwillige Soziale Jahr für 8 junge Leute, die sich entschlossen hatten, neue berufliche Wege zu erforschen und dabei auch viel über soziales Engagement in unserer Gesellschaft zu erfahren. In der Senioreneinrichtung waren sie in den Bereichen Sozialer Dienst, Hauswirtschaft, pflegerischer Mithilfe sowie Verwaltung/Empfang eingesetzt.

Wenn die Orientierung zum Berufseinstieg oder Studienbeginn nach dem Schulabschluss noch nicht abgeschlossen ist, bietet es die Möglichkeit etwas Geld dazu zu verdienen. Zum Taschengeld kommen Leistungen der Sozialversicherung, Verpflegung und Urlaub. Das FSJ ist aber auch ein soziales Bildungsjahr. Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in den insgesamt 25 Seminartagen, die selbstverständlich zur Arbeitszeit zählen, trifft auf aktuelle Themen aus Gesellschaft, Kultur, Religion und Politik.

Für Vanessa Sparla war es eine ganz spontane Entscheidung, nach einem voraus gegangenen Praktikum in der Neurochirurgie eines Krankenhauses, ihr Jahr im Seniorenheim zu durchlaufen. Im Alter von 21 Jahren, mit dem Fachabitur in der Tasche, steht ihre Entscheidung jetzt fest, sie wird Krankenschwester und beginnt ihre Ausbildung im Oktober in Münster. "Es ist schon eine neue Welt, in die man hier von jetzt auf gleich eintritt. Leben und Tod stehen plötzlich nahe beieinander und am ersten Abend zu Hause war ich schon geplättet und auch etwas traurig", erzählt sie von ihren Eindrücken in einer offenen und emphatischen Weise. "Wir werden hier von den Bewohnerinnen und Bewohnern als ganz normale Mitarbeiter wahrgenommen und mit deren Wünschen und Fragen konfrontiert. Da nimmt man auch die eigene Verantwortung wahr, wenn an einem Tag am Empfang zwischen Postannahme, Telefonaten und vielem mehr, auch darauf geachtet werden muss, wer das Haus verlassen will und dann gleich draußen auf der Kapellenstraße steht. Flexibilität und Engagement sind hier schon gefragt und werden wertgeschätzt".

Ihr FSJ-Kollege Darius Steinhorst, 22 Jahre und mit Fachabitur in Wirtschaft und Verwaltung, will sich nach seiner Zeit allerdings kaufmännisch orientieren und ist auch ganz offen und ohne spezielle Erwartungen an seine neuen Aufgaben herangegangen. "Mir war es wichtig in der Zeit nach dem Schulabschluss, in der ich noch auf der Suche nach der beruflichen Zukunft war, etwas sinnvolles und daher auch im sozialen Umfeld zu machen. Und da ich das auch noch in Ahlen und weiterhin bei Freunden und Familie erleben konnte, ist das so O.K.".

Käthe Winkelmann, die die Betreuung der jungen Menschen des Freiwilligen Sozialen Jahres im Elisabeth-Tombrock-Haus seit vielen Jahre in ihren bewährten Händen hält, weiß um die unterschiedlichen Interessenlagen und die vielschichtigen Einsatzmöglichkeiten im Haus. "Wir haben bisher immer das Richtige für unsere jungen Mitarbeiter gefunden, sie helfen uns in erfrischender und offener Weise dabei, das Leben im Elisabeth-Tombrock-Haus zu gestalten, denn das ist uns wichtig für die Bewohnerinnen und Bewohner, ebenso wie das Stück weit mehr an Lebenserfahrung, mit der die jungen Menschen uns dann verlassen. So freuen wir uns wieder auf Bewerbungen zum Beginn im August und September dieses Jahres".

Ahlener Zeitung, 4. Mai 2019