Mittwoch, 13.05.2020

Soziales Jahr im Elisabeth-Tombrock-Haus.

Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) gelten als ein Gewinn an Lebenserfahrung und für das soziale Engagement in der Gesellschaft.

Ahlen - Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) gelten als ein Gewinn an Lebenserfahrung und für das soziale Engagement in der Gesellschaft. Beides kann im Elisabeth-Tombrock-Haus, dem Seniorenheim der Caritas an der Kapellenstraße, absolviert werden.

Wenn die Orientierung zum Berufseinstieg oder Studienbeginn noch nicht abgeschlossen ist, bietet das FSJ die Möglichkeit, etwas Geld dazuzuverdienen. Zum Taschengeld kommen Leistungen der Sozialversicherung, Verpflegung und Urlaub. Die zweite Möglichkeit ist der Bundesfreiwilligendienst (BFD), der sich unter vergleichbaren Rahmenbedingungen zusätzlich noch als „BFD-27 plus“ an Menschen ab dem 27. Lebensjahr in Vollzeit oder Teilzeit richtet: eine Möglichkeit zur beruflichen Neuorientierung oder zur Vorbereitung des beruflichen Wiedereinstiegs.

In wenigen Wochen ist für sieben junge Frauen und Männer das Freiwillige Soziale Jahr im Elisabeth-Tombrock-Haus vorbei. „Sie alle wollten etwas erfahren, über neue berufliche Wege, aber auch über soziales Engagement. In unserer Senioreneinrichtung waren sie in den Bereichen Sozialer Dienst, Hauswirtschaft, pflegerischer Mithilfe sowie Verwaltung und Empfang eingesetzt“, berichtet Hauswirtschaftsleiterin Käthe Winkelmann, die den Einsatz im Haus plant und organisiert. „Es ist immer wieder erfrischend, mit welchem Elan sich die jungen Leute einbringen.“

Einige der FSJler oder BFDler bleiben auch, denn das Jahr hat ihnen den Weg gewiesen in eine berufliche Zukunft in der Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege. Lorena Gust, Varhdi Dogan und Semih Günaydin beginnen ihre Ausbildung in der Senioreneinrichtung. Johannes Bereschnoi hat sich für eine Ausbildung zum Fachlagerist entschieden, Firat Orat wechselt in einen kaufmännischen Ausbildungsberuf. Eines ist jedoch allen gemeinsam: Sie blicken zurück auf eine interessante Zeit mit neuen Erfahrungen.

Für Waleria Schönberg war es eigentlich eine schon lange gereifte Entscheidung, da ihr Studienwunsch Sozialarbeit und Sozialpädagogik war. So absolvierte sie nach ihrer Schulausbildung erst ein halbes Jahr lang ein Praktikum in einer Kindertagesstätte: „Da war es schön zu erleben, wie sich die Kleinen täglich mit neuen Erfahrungen ihre Welt erschließen“, sagt sie, „aber ich wollte auch auf der anderen Seite mit älteren und hilfebedürftigen Menschen erste Erfahrungen für meinen Studienwunsch sammeln. Da war es ganz toll, wie man mich hier im Bereich des Sozialen Dienstes aufgenommen und angeleitet hat. Ich fühlte mich von Beginn an ernst genommen und in gemeinsame Aufgaben eingebunden.“ Der direkte Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern habe ihr viel gegeben, sagt Waleria Schönberg: „Die Erfahrung, dass wir alle auch in Corona-Zeiten für unsere Senioren gebraucht werden und – natürlich unter entsprechenden Hygieneauflagen – füreinander da sind, war mir ganz wichtig.“

Jetzt hofft sie auf eine Studienplatzzusage an einem ihrer Wunschstandorte Münster oder Bielefeld. Und wer weiß: Vielleicht gibt es ein Wiedersehen im Elisabeth-Tombrock-Haus.

Das Team freut sich auf jeden Fall wieder auf Bewerbungen von jungen Leuten, die dabei sein wollen im FSJ, mit Beginn im August und September dieses Jahres.

Ahlener Zeitung, 13. Mai 2020