Freitag, 26.10.2018

Samstags wird im Tombrock-Haus gekocht - Bratkartoffeln gehören zu ihren Leibspeisen

Ahlen. Samstagabend - die Dämmerung hat noch nicht eingesetzt, aber die „Messer werden schon gewetzt". In den Wohnbereichen im Elisabeth-Tombrock-Haus machen sich einige Bewohner mit festem Ziel auf den Weg - eben wie jeden Samstagabend.

 

Heute "Küchenchefin" am Kochtopf: Johanna Schulz mit ihrer Alltagsbegleiterin Sabine Appelbaum im Elisabeth-Tombrock-Haus.

Was tut sich da in der Einrichtung an der Kapellenstraße? Nein, hier wird nichts Düsteres vorbereitet und niemand hat etwas zu befürchten. Das Gegenteil ist der Fall: Am Abend wird das Wochenende eingeläutet und das Motto in den Wohnbereichen heißt „Wir kochen selber“.

Da wird geschnitten und geschnippelt, umgerührt und abgeschmeckt. Unterstützt von den Präsenzkräften und Alltagsbegleitern bereiten die Bewohner ihr Abendessen selbst zu. Es geht gezielt zur Sache. Schnell sind alle bei der Arbeit und in ein kurzweiliges Gespräch vertieft. Da wird auch schon mal diskutiert, wie etwas gewürzt wird oder nicht: Kochen wir nach westfälischer oder rheinischer Art? Umhüllt von Duft nach frischem Bauernomelett, Bratkartoffeln, Frikadellen oder - wie heute - einer leckeren Kürbissuppe.

„Unser Lieblingsessen ist zwar Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Spiegelei, doch heute machen wir eine Kürbissuppe", berichtet Katharina Eikemper. „Da müssen wir auch viele Zwiebeln schneiden. Das machen wir nicht so gerne, aber für den guten Geschmack muss das sein, auch wenn ein paar Tränen fließen.”

„Wenn wir uns abgestimmt haben, übernimmt unsere Hauswirtschafts-leiterin die Bestellung der Zutaten", erklärt Sabine Appelbaum, Alltagsbegleiterin in Wohnbereich 2. "Das klappt hervorragend." So ist über die Monate auch schon ein kleines hauseigenes Kochbuch entstanden, in das viele erprobte Lieblingsgerichte aufgenommen wurden. Denn die Samstagabendangebote leben von der Teamarbeit und dem Engagement der Präsenzkräfte und Alltagsbegleiter in engem Kontakt mit den Bewohnern.

Wenn wundert es da, wenn Johanna Schulz beim Schneiden des Hokaido-Kürbis lachend erzählt: „Wir wissen, was uns schmeckt. Und da macht es uns Spaß mit anzupacken."

Und die Mitbewohner erwarten sehnlichst ihr Abendessen, das auch an diesem Tag wieder mit Genuss und viel Freude genossen wird.

Ahlener Zeitung, 26. Oktober 2108